Design dir die Zukunft, wie sie dir gefällt!

Der 14. November 2019 stand weltweit ganz im Zeichen von Usability und User Experience (UX). Bereits zum 15. Mal wurde der World Usability Day (WUD) als weltweiter Aktionstag für mehr Benutzerfreundlichkeit gefeiert und findet inzwischen parallel in 140 Städten und 44 Ländern mit über 40.000 Teilnehmern statt. Dazu öffnete auch der Treffpunkt Rotebühlplatz in Stuttgart allen Usability- und User Experience-Professionals und Interessierten die Türen.

Mitorganisator des WUD ist schon seit vielen Jahren das Fraunhofer IAO. In diesem Jahr leiteten Nora Fronemann und Dr. Nektaria Tagalidou vom Bereich User Experience das Organisationsteam der Stuttgarter Veranstaltung – und das mit vollem Erfolg. Über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer strömten zum WUD und füllten die Hörsäle bis auf den letzten Platz aus.

Zum diesjährigen Motto »Design for the Future We Want« gab es spannende Vorträge, abwechslungsreiche Workshops und vielseitige Infostände. Schwerpunkte lagen auf dem Zusammenhang von „Well-Being“, „Innovation“ und „Education“ hinsichtlich Usability und positiver UX. Positive UX, also ein positives Nutzungserlebnis bei der Interaktion mit einem Produkt, entsteht u.a., wenn Bedürfnisse angesprochen werden.

Referentinnen und Referenten aus Wirtschaft und Forschung stellten beim diesjährigen WUD Innovationen, Trends und Best Practices vor und leiteten durch einen Tag voller Austausch und Inspiration. Das Themenspektrum umfasste Sinnerleben, UX und Nachhaltigkeit, Künstliche Intelligenz, die Zukunft von Lehre und Medizin, UX Reife in Projekten sowie die Verankerung davon im Unternehmen und vieles mehr. Von Design Thinking mit Kindern, bis hin zu Serious Games für Menschen mit Demenz – Usability und User Experience (UUX) sind in allen Lebenslagen relevant, erfordern aber abhängig vom Nutzer immer unterschiedliche Herangehensweisen. Im Fokus der nutzerzentrierten Entwicklung steht daher immer der Mensch, mit seinen individuellen Bedürfnissen und Anforderungen. Entsprechend dieser soll für Wohlbefinden in Arbeit und Alltagsleben gestaltet werden.

Darüber hinaus konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Workshops selbst aktiv werden. Dazu konnten sie sich in einem Diskussionsforum darüber austauschen, wie man UUX im Unternehmen etablieren kann, oder neue UX Methoden, wie das Erlebnisinterview und Wizard-of-Oz Prototypen, kennenlernen und ausprobieren.

Neben der Veranstaltungsorganisation war das Fraunhofer IAO auch maßgeblich an der inhaltlichen Gestaltung des WUD beteiligt. In ihrem interaktiven Vortrag mit Live-Voting, stellten Dr. Nektaria Tagalidou und Daniel Ziegler das Projekt NIKA vor. NIKA steht dabei für Nutzerzentrierte Interaktionsgestaltung für Kontextsensitive und Akzeptable Roboter und beschäftigt sich mit der bedürfnisbasierten Personalisierung der sozialen Mensch-Roboter-Interaktion. „Quizmaster NIKA“ führte dabei durch ein Szenario, bei dem der Nutzer ein unterhaltsames Wissensquiz mit dem Assistenzroboter spielt. Über das Voting konnte das Publikum selbst mitbestimmen, wie dieser am besten auf eine richtige oder falsche Antwort reagiert und sich so aktiv in die weitere Gestaltung des Projektes einbringen. Ziel ist es, verschiedene Varianten bei der Interaktion zu gestalten, um auf die individuellen Bedürfnisausprägungen der Nutzer eingehen zu können.

Als weiterer Programmpunkt war das Business Innovation Engineering Center (BIEC) mit einem Workshop vertreten. Jens Neuhüttler und Nora Fronemann gingen dazu auf die nutzerzentrierte Gestaltung von Geschäftsmodellen für Smart Services ein und traten so im Rahmen des WUD gezielt an mittelständische Unternehmen heran.

Ob Experte oder Berufseinsteiger, der WUD bot jedem / jeder die Gelegenheit, sich im Rahmen der Vorträge und Workshops oder auch in den Zwischenpausen mit Gleichgesinnten auszutauschen. Er stellte einen Raum für das Sammeln neuer Impulse und innovativer Ansätze, die Weiterentwicklung kreativer Ideen sowie das Knüpfen hilfreicher Kontakte. Wir verlassen den WUD mit jeder Menge spannender Eindrücke und freuen uns schon darauf, wenn er kommendes Jahr wieder seine Pforten öffnet. Die Planungen dazu sind bereits jetzt in vollem Gange.